11. Magdeburg Marathon 19.10.2014

Für eine neue Bestzeit muss alles stimmen – 11. Magdeburg Marathon 19.10.2014

Morgens um 6 Uhr. Der Wecker klingelt. Der Kleine schläft noch jiphiii.

Frühstück fällt heute relativ leicht. Ist nicht so eine Qual wie sonst.

Bei einem wunderschönen Sonnenaufgang und kühlen 10°C beginnt der Tag der Wahrheit.

Um 8 Uhr sind wir am Messegelände angekommen. Ich freue mich, dass ich heute mit Ralph Hildner zusammen laufen kann. Wie ich erst auf der Strecke erfahren habe, war es sein Marathondebüt!!!

Wir starten etwas verspätet – die Moderation verquasselt sich etwas. Ich wäre gerne noch ins Gebüsch gegangen, aber bevor ich den Start auf dem Klo mitbekomme (ich denke an dich Andreas!!), warte ich noch.

Start 9:21Uhr.

Wir starten im zügigen 4:30er Tempo, fühlen uns gut. Ich gehe nach 1,5 km kurz in die Büsche und laufe gleich wieder auf Ralph auf. Wir genießen die schöne Strecke bei gutem Tempo und freuen uns über die vielen Zuschauer und die Musiker an der Strecke.

Die ersten 10km vergehen wie im Flug. Wir bleiben unter 45 min. Uli macht ein paar Fotos.

Weiter geht es durch schöne Parkanlagen heraus in die nordöstliche Region Magdeburgs Richtung Blaues Kreuz.

Mittlerweile laufen wir schon ca. 13km. Ich erhöhe leicht das Tempo um an ein paar vordere Läufer heran zu kommen. Ralph kann leider nicht folgen.

Km 20 – 1:30 Std. Alles läuft gut. Temperatur ist ok, es rollt, macht Spaß!!

Die angekündigten Verpflegungsstellen aller 5 km, lassen nach 15 km in ihrer Regelmäßigkeit deutlich nach, was bei steigenden Temperaturen und Mittagshitze sehr störend war.

Km 21 – knapp unter 1:35 Std. Hier steht eine Berg – wo kommt der her? Ein über 6min-Schnitt entsteht. Irgendwann geht es wieder bergab. Weiter geht es im Schatten bis hin zum Blauen Kreuz. Dies ist ein Wasserstrassenkreuz. Eine Trogbrücke, dann größste Wasserstraßenkreuz Europas!! Schiffe bis 16.000 Tonnen können darüber fahren!!!

Rauf auf das Kreuz – puhhh!

Oben läuft man etwa 1,5 km in eine Richtung, läuft wieder runter, unter der Brücke durch, auf der anderen Seite wieder hoch (doppel puhhh), die Strecke wieder zurück und wieder runter. Ich muss das Tempo drosseln. Ralph schafft es wieder auf zu schließen und wir laufen gemeinsam weiter. Das tut gut.

Km 28. Das erste Mal bleibe ich an der Verpflegungsstelle stehen, um mehr zu trinken, was weiß ich wann die nächste kommt. Die Temperatur steigt – ca 24°C. Das zehrt sehr an meinen Kräften. Die Bestzeit ist noch locker möglich.

Ralph ist gut unterwegs. Ich hänge mich hinten dran und genieße den kurzzeitigen Windschatten. Nächste Getränkestelle bei Km 32. Ich laufe schnell durch und nehme mir was. Ralph scheint  länger dort zu sein. Ich sehe ihn erst im Ziel wieder.

Die letzten 10 km sind gefühlt 3 Std. lang. Ich merke, dass ich zunehmend abbaue. Hoffe insgeheim, dass Ralph jeden Moment vorbei läuft, um wieder mit zu gehen. Das bleibt leider aus. Er hatte schon mit Krämpfen zu tun.

Km 34. Meine Km-Schnitte sind schon über 5 min und ich weiß, dass ich rein rechnerisch genau 4:59 min/km laufen muss um überhaupt noch eine Chance auf eine neue PB-Zeit zu haben (unter 3:20 Stunden). Ich weiß, dass das nicht mehr möglich ist. Das wird nur schwer für den Kopf. Habe ich zu hoch gepokert? Klar ist ein gleichmäßiges Tempo das Beste für das Erreichen der Zielwunschzeit, aber ich baue erfahrungsgemäß hinten raus immer ab. Letzten Jahr hat das beim Rügenbrückenmarathon gut geklappt.

Bei Km 35 würde ich mich am Liebsten ins Gras legen. Noch 7km. Die Beine werden schwer. Die ersten Leute liegen am Rand und lassen sich die Krämpfe weg machen. Die Armen denke ich.

Ich schleppe mich weiter. Eine Zeit zwischen 3:20Std und 3:25Std. sind locker möglich, wobei mir die Zeit mittlerweile völlig egal geworden ist. Ich möchte einfach nur ankommen.

Km 39. Letzte Verpflegungsstelle. Ich trinke kurz im Stehen. Ich laufe wieder an – KRAMPF! Hinterer rechter Oberschenkel. Es tut höllisch weh. Ich brülle die Gegend zusammen. Einige Leute fragen ob sie helfen können. Naja äh nein leider nicht. Ich schleppe mich zum 3m entfernten Baum und dehne ausgiebig. Ich laufe locker weiter. Von nun an plage ich mich regelmäßig mit Krämpfen. Sie kündigen sich nicht an, sondern sind einfach plötzlich in voller Stärke da. Im Ziel gerne, aber nicht jetzt. Die Zeit, welche dabei verrinnt kommt mir ewig vor. Ich habe einen Mann vor mir. Wir überholen uns regelmäßig. Immer dann wenn der andere einen Krampf hat :-P.

Der letzte Kilometer. Ich höre die Kommentatoren. Der nächste Krampf. Er hält etwa 3min an. Es geht weiter.

Zielgerade – Uli feuert mich an. Noch 100 m. Die Krämpfe kommen jetzt aller 5 Sekunden.

30m vor dem Ziel geht nix mehr. Dauerkrampf. Der Moderator und die Zuschauer feuern an!!! Los Frank los!!!!! Ich quäle mich ins Ziel. Endlich geschafft. 3:32:04Stunden, Platz 52 Gesamt und 9. Platz AK 30.

Ich bin zufrieden. Uli tröstet. Aber es ist ok. Die Bedingungen waren in Summe nicht für eine neue PB passend.

Das gehört zum Läuferleben dazu. Haken dran!

Ich möchte mich aber bei Uli und Mats gaaaaaaaanz dolle für die Unterstützung bedanken, vor allem für die Zeit, die vielen vielen Trainingsstunden, die Geduld. Danke ich liebe EUCH!!!

(fr)

Ein Beitrag zu “11. Magdeburg Marathon 19.10.2014”

  1. ht und helga Lauterbach sagt:

    Frank, Du hast es wieder geschafft, die Königsstrecke zu bewältigen, trotz Durst, Krämpfen und schwerer Beine. Da ist doch das Nichterreichen einer neuen persönlichen Bestzeit fast eine Nebensache. Respekt für diese Leistung.

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