Während die meisten Sportler der Abteilung Skisport des SC DHfK Leipzig sich im Trainingslager in Johanngeorgenstadt befanden und fleißig trainierten, begab ich mich am Freitag nach der Arbeit auf den Weg nach Seefeld zum 3. Kaiser Maximilian Lauf. Die 30km in der klassischen Technik am Samstag sollten mein Auftakt in die diesjährige Langlaufsaison sein.
Der Samstagmorgen zeigte sich von seiner besten Seite, kühl und sonnig. Da der 30 km Lauf erst um 12.00 Uhr startete, blieb am Vormittag noch Zeit, den Läufern über 60 km bei ihrem Sprint bei Kilometer 25 in Leutasch zu zuschauen, bevor es zum Start nach Unterleutasch ging. Beim Test der Ski zeigte sich, das der Ski schnell war, aber ob der Stieg wirklich gut für die Anstiege war, welche erst im zweiten Teil der Strecke kamen, lies sich hier im Flachen nicht testen.
Kurz vor 11.30 Uhr wurde der Startgarten geöffnet und diesmal war ich auf das Gedränge der Männer eingestellt und sicherte mir einen Platz in der 5. Reihe, so dass ich nun mit etwas größerer Ruhe zuschauen konnte, wie die Startkanone abgeladen und an ihren Platz gebracht wurde. 11.50 Uhr und so langsam merke ich doch eine gewissen Anspannung und mache mir so meine Gedanken. War mein Training gut genug? Bin ich fit genug, um hier in der 5. Startreihe mit den Herren mithalten zu können? … Pünktlich 12.00 Uhr, mit dem Schuss der Kanone waren all diese Gedanken weg, jetzt hieß es mit schnellem Doppelstockeinsatz mit der Spitze mitfahren. Während sich schnell eine Gruppe von 10-15 Läufern absetzte, konnte ich mich an eine Gruppe von 4 Männern anschließen und mit diesen immer im Doppelstock die ersten 12 km mitlaufen. Das Fahren im Windschatten, eine für mich völlig neue Erfahrung, sparte zwar Kraft, forderte aber auch ständige volle Konzentration für Spurwechsel, Tempowechsel und so schob ich dann an den Männern vorbei, als diese wieder in den Diagonalschritt übergingen, welcher mich stets zum Bremsen nötigte. Jetzt hieß es also wieder allein in meinem eigenen Tempo fahren und hin und wieder die Touristen zu umfahren, welche sich völlig ungestört von den Wettkämpfern in allen 3 Klassikspuren ausbreiteten. Nach 15 km kam der erste Anstieg und zu meiner Freude ging es ohne Probleme nach oben bis zum Verpflegungspunkt Moos bei Kilometer 41. Waren wir am Morgen im Schatten bei Minus 8 Grad gestartet, so war es jetzt in der Sonne doch deutlich über Null Grad und so langsam wurde mein Ski doch immer spitzer und ein Laufen im Diagonalschritt war nun nicht mehr möglich. Es waren immer noch 5 km bergan und so überholten mich nun sehr zu meinem Ärger doch noch einige Läufer. Endlich oben auf der Wildmoosalm angekommen, ging es jetzt wieder im Doppelstock mit schnellen Schüben vorwärts und schon bald, nach einigen schönen schnellen Abfahrten, war auch schon der Stadionsprecher aus dem Zielbereich in Seefeld zu hören. Hier kam nun der Teil, welcher zu den WM Strecken von 2019 gehört, ein ständiger Wechsel zwischen schneller Abfahrt und steilem Anstieg, ein riesen Spaß, genau wie der Zieleinlauf nach 2:05 h in der WM Arena von Seefeld, auch wenn mich im Zielanstieg noch eine Norwegerin überholte und so auf Rang 8. in der Frauenwertung verdrängte.
Ein super Lauf, mit schöner Landschaft und anspruchsvoller Streckenführung. Für jeden Fan des klassischen Skilanglaufs zu empfehlen.
(A.N.)
Antje, starke Leistung. Und wenn ich die Bedingungen so sehe, dann sollten wir unser nächstes Trainingslager dort veranstalten 😉
Antje, da hast Du ja sehr erfolgreich die WM-Strecke für den SC DHfK-Skisport getestet.