Die Langlaufveranstaltung in Lillehammer ist das populärste und größte Langlauf- Event in Norwegen. Rund 17.000 Starten aus über 20 Ländern laufen in der klassischen Technik die 54 km mit 1.500 Höhenmetern. Ein Rucksack mit mindestens 3.5 kg muss während des gesamten Rennens mitgeführt werden.
Im Jahre 1206, als der Bürgerkrieg in Norwegen tobte wurde das Königskind von mutigen Skiläufer über die Berge in Sicherheit gebracht. Der Rucksack symbolisiert das Kind. Zum Schutz vor Kälte banden sich die Skiläufer Birkenrinde um die Beine, daher der Name Birkebeiner …
Heute erfüllt der Rucksack sicherheitstechnische Belange. Da das Wetter oben auf dem Fjellet ( Bergrücken ) sehr schnell umschlagen kann und die Weiterfahrt möglicherweise für Stunden ausgesetzt ist. Mitzuführen sind daher Wetterschutz, Wechselsachen, Verpflegung, …. Das Gewicht vom Rucksack und die Zweckmäßigkeit wird stichprobenartig vor dem Start und im Ziel kontrolliert.
Die Norweger haben ein perfekt ausgeklügeltes Startsystem. Zeitversetzte Wellen, wenig Starter pro Welle, verschiedene Startkorridore,… Die Strecke ist sehr selektiv und anspruchsvoll aber durchgängig mit 6 Spuren sehr breit. Also auch im hinteren Bereich ein entspanntes Fahren. Überhaupt kein Vergleich mit der Startprozedur beim Vasaloppet in Schweden, wo ja ähnlich viele Starter sind.
An den Vortagen gab es einiges an Neuschnee und die Temperaturen zum Start lagen für die ersten Startwellen bei -20°C. Die Spuren waren daher recht langsam. Da ich aus Welle 14 gestartet war hatte ich -15°C und im Ziel dann -10°C. Die Temperaturen waren in dem dünnen Rennanzug erstaunlicherweise gut ertragbar da es sonnig und windstill war.
Beim Marcialonga und beim Rennsteig- Skilauf war mir aufgefallen, dass Sportler mit Fell- Ski recht weit vorn in der Ergebnis- Liste standen ( bei unterschiedlichsten Schneebedingungen ).
Also wurde es Zeit, meinen Fell- Ski auch mal im Wettkampf zu fahren. Stieg super, in der Abfahrt super ( erreichte Maximalgeschwindigkeit 46 km/h ). Bei rein fachen Schiebabschnitten allerdings schon mit Nachteilen. Die Auswertung im Nachgang mit anderen Sportfreunden war richtig spannend und wirklich erstaunlich in Bezug auf die Materialauswahl.
Fazit: Ein guter Skin- Ski ( Steigzone mit Fell ) ist im Bereich des Volkssportes absolut renntauglich und total stressfrei.
Ich erreichte nach 4:10:50 h, mit der Totalplatzierung: 2948 das Ziel.
Die begehrte Medaille gab es bis zu einer Zeit von 4:15:00 h ( Ähnlich wie beim Vasalappet, errechnet aus der Differenz zur Siegerzeit. )
Erwartungsgemäß ging der Sieg bei den Männern an die Norweger. Bei den Frauen siegte Polin Justyna Kowalczyk.
Weitere Informationen und alle Ergebnisse: www.bikebeiner.no
Übrigens, am Abend konnte man in Lillehammer perfekt im Schein der Polarlichter trainieren.
Ski heil!
Lillehammer, Norwegen, Peter
das Polarlicht-Bild ist der Hammer. Ansonsten, schöner Bericht. Hört sich toll an.
Ein sehr interessanter Bericht, die Organisation perfekt und stressfrei.