Am Wochenende, 12. und 13.08.17, fand in Carlsgrün das diesjährige Rollskiwochende statt. Es standen insgesamt drei Wettkämpfe auf dem Programm. Am Samstag gab es einen 3,3km langen Klassik Berglauf und einen 250m langen klassischen K.O. Bergsprint. Am Sonntag folgte dann ein 17,3km langer Rollskilauf in der freien Technik.
Nach meiner Anreise zu Fuß von Bad Steben nach Carlsgrün, mit meinen Rollern auf dem Rücken, ging es dann kurz nach dem Mittag am Samstag mit dem Shuttle in Richtung Start. Athleten, die im vergangenen Jahr auch schon am Start waren, erzählten uns, dass es den ersten Kilometer konstant 19% bergauf geht. Ich war also gespannt! Nach einer kurzen Streckenbesichtung stellte ich fest, dass sich der Start direkt unten am Berg befand und man keine wirkliche Möglichkeit hatte überhaupt Schwung zu holen. Nach einem kurzen Testen der Roller am Berg ging es also los. Der erste Kilometer war wirklich der Härteste. Es gab keine Passage wo man sich mal ausruhen konnte und somit war ich froh, als ich endlich das 1km Schild am Rand stehen sah. Kurz nach diesem Hinweis ebnete sich der Weg und es gab mal die Möglichkeit sich vom Berg zu erholen. Bei 1,5km merkte ich jedoch, wie meine Armkraft mich immer mehr verließ und ich auf den geraden Stücken immer mehr an Boden gegenüber der Konkurrenz verlor. Trotz knapper Luft waren dann die Anstiege meine Pausen von den Geraden. So lief es eine ganze Weile weiter bis ich das 2km Schild erblickte. Dieses ermutigte mich noch einmal und ich lief weiter bis ich das nächste Schild erblickte. Ich freute mich, dass ich endlich 3km hinter mir hatte, aber dieses Schild war lediglich ein Hinweis auf 2,5km. Zum
Glück feuerten ab da dann immer mehr Zuschauer einen an. Am Ende erreichte ich völlig erschöpft nach 21:10min und 269 Höhenmetern das Ziel als 2. meiner AK.
Viel Zeit zum Erholen blieb jedoch nicht, denn gut eine Stunde später sollte schon der Bergsprint über 250m direkt in Carlsgrün starten. Gestartet wurde immer zu zweit und der Schnellere von beiden kam in die nächste Runde. Meine Gegnerin im Viertelfinale war Doppelweltmeisterin Ulla Hornfeck, eine echte Klassik-Spezialistin. Ich gab den kurzen Berg hoch mein Bestes und musste mich nur knapp
geschlagen geben. Leider bedeutete das mich für mich, dass ich nicht noch einmal starten durfte, war jedoch sehr zufrieden mit meiner Leistung auf dem kurzem Stück, da ich nicht gedacht hätte, dass ich den ganzen Berg an ihr dran bleiben konnte. Es machte jedoch auch sehr viel Spaß und war super spannend, das Rennen vom Straßenrand aus noch weiter zu verfolgen. Am Ende reichte es noch für einen fantastischen 5. Platz.
Am Sonntag hieß es zeitig aufstehen, da der erste Start schon um 9Uhr war. Das Wetter an diesem Tag war äußert eklig und so ärgerte ich mich, dass ich keine lange Hose eingepackt hatte. Mit dem Shuttle ging es wieder an den Start. Das erste Stück der Strecke ging mal wieder den Berg hoch. Bei der Fahrt nach unten kam der Berg mir ziemlich steil und lang vor, jedoch stellte ich im Wettkampf fest, dass dies gar nicht so war. Mit also noch genügend Kraft machte ich mich zusammen mit einer kleinen Gruppe auf, um die restlichen Kilometer zu schruppen. Es mussten fünf Runden absolviert werden wobei natürlich auch ein Berg dabei war. Die ersten drei Runden verliefen sehr gut und wir konnten sogar noch auf welche vor uns aufholen. Ab dem vierten Mal den Berg hoch wurde das Tempo leicht verschärft und ich hatte Schwierigkeiten noch zu folgen. So musste ich meine letzte Runde allein fahren und kämpfte mich noch ein letztes Mal den Berg hoch. Am Ende brauchte ich 44:56min mit diesmal nur 149 Höhenmetern und Platz 3.
(So.S) Bilder von Karsten, Elisa und Tina)
Sehr schöner Bericht Sophia, erfrischend zu lesen 🙂 . Tolle Leistung bei topp Konkurrenz!
Irre, meinen Respekt, mir reicht die Beschreibung um dem fern zu bleiben 😂
Krasser Wettkampf. Toller Erfolg und hätte ich in meiner Jugend solche Berichte zu lesen bekommen, hätte ich Jack London weggelegt.
Glückwunsch! 17km in knapp 45 Minuten… der Wahnsinn. Ich als Hobby-Sportler bin neulich zweimal um den Cossi, macht etwas mehr als 22km in 1:38h. Da musst du ja ein Wahnsinns-Tempo gefahren sein, Respekt!
Super Leistung und spitzen Bericht.
Wer mit einer Doppelweltmeisterin fast mithalten kann, darf stolz auf seine Leistung sein.Schöner Bericht!
Herrlich zu lesen Sophia. Toller Bericht. Und krasse Steigungen mein Gott. Da streikt ja schon fast das Fahrrad und du fährst mit den Rollern hoch. Chapeau!