Halbmarathon Rülzheim am 09.06.2014

Hitze oder Seitenstechen, was darf es sein?

Letzte Woche  entschieden sich Uli und Frank von der Skisportabteilung des SC DHfK Leipzig noch einmal spontan einen Kurzurlaub zu machen – solange das noch geht :-D, denn unser Krümel wird nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen, aber nach dem Hebammen-OK ging es nach Speyer in ein Wellnesshotel.

Da ich Lust hatte einen Lauf zu bestreiten, suchte ich mir einen Passenden  ganz in der Nähe. In Rülzheim, südlich vom Speyer.

Leider sollten es die bisher heißesten Tage des Jahres und das heißeste Pfingsten seit 50 Jahren werden.

Soll ich deshalb den Halbmarathon absagen, oder auf die 10km ummelden??? Natürlich weiß ich, dass bei solch hohen Temperaturen hohe Anstrengungen zu vermeiden sind, aber ich kann ja auch bedacht laufen.

Ich war heiß auf den Lauf – war ich mir doch sicher eine neue SB zu laufen – so um die 1:35Std.

9 Uhr starteten die 10km bei respektablen 23°C, gut dachte ich mir, noch 20min bis zum Start.

Naja – bei den Halbmarathonis waren es dann 29°C – Volltreffer. Die Wettkampfleitung wies nochmals darauf hin, nicht zu überpacen und dass es heute nicht darauf ankommt, Bestzeiten zu laufen. Aber es waren wirklich nur erfahrene Starten im Läuferfeld. Jeder ist bewusst und bedacht gelaufen.

Da auch Kinder mitlesen, möchte gerne hierbei  darauf hinweisen, dass es wichtig bei solch extremen Temperaturen nur Sport zu treiben, wenn man seinen Körper gut kennt und weiß wie er reagiert, gut trainiert ist und  genügend getrunken hat. Also liebe Kinder – nicht verärgert sein, wenn eure Eltern euch einen Start bei derartigen Bedingungen verbieten.

Vom Start weg lief es anfänglich rund und gelassen. Die Strecke erstreckte sich anfänglich über einen Parkplatz und 2 mal über eine 10km Runde  die meist im Wald verlief – zum Glück, doch die steigende Hitze war deutlich spürbar. Mehrere Wasserstellen boten gute Versorgung und Abkühlung.

Die Spitze lief bei etwa 34min durch die 10km, ich etwa  bei 43min. Uli stand am Rand und war ziemlich überrascht, gab mir aber rasch die eine Wassertrinkflasche. Mein Körper lechzte danach. Auch ein Leidensgenosse nahm die kurze Wasserdusche gerne an. Mit klatschnassem Singlet lief es folgenden 5 km optimal. 4:15er Kilometer waren durchaus kein Problem. Ich freute mich und war gedanklich euphorisch.  Versuchte den Druck weiter zu halten und mit einer kleinen Gruppe mit zu gehen. Nach den 5km war mein Singlet wieder komplett trocken. Ich bekam nun leichte Seitenstechen. Machte mir darüber aber keine großen Gedanken. Ich atmete sie bewusst weg indem ich mehr aus- als einatmete, dazu dezimierte ich geringfügig mein Tempo. Weg waren sie.

Aber nur kurzfristig. Die Probleme kamen immer wieder. Das hatte ich vor 6 Jahren das letzte mal so massiv. Lag es an der Hitze? Am scheinbar unregelmäßigen Atmen? Ich weiß es nicht. Die SB war noch in greifbarer Nähe. Sub 1:39Std sollte doch machbar sein.

Wenn allerdings einmal der Wurm drin ist, ist es schwer den Rhythmus wieder zu finden. Der körperliche Schrei nach Wasser, kam auf den letzten 3 km noch hinzu. Ich blieb erstmals länger bei einer Getränkestelle, also nur beim Durchlauf einen Becher zu schnappen – Vernunft geht vor SB!

Ich kippte 3 Becher hinunter und 2 über den Kopf. Danach folgten nochmal 2km freie sonnige Strecke. Die Wunschzeit war nun auch mit 4:30er Kilometern nicht mehr möglich, daher lief ich bedacht, aber dennoch mit enthusiastischem  Zielsprint über den blauen Teppich ins Ziel.

1:40:56 Std. bei exakt vermessener Strecke. Ziemlich genau 2  Minuten an der Saisonbestzeit vorbei, aber hey – es war mein 3. HM in 3 Monaten und bei den schlechtesten Bedingungen von allen. Ich war im ersten Moment etwas enttäuscht, aber ich kann und muss zufrieden sein.

Bin ich auch!!! 9. Platz in der AK 30 und 44. Platz in der Gesamtwertung.

Die Spitzengruppe wurde bei 1:08Std. erwartet, lief aber erst bei 1:19:30Std ins Ziel. Auch für die Topläufer ein hartes Rennen.

Ich freue mich auf weitere Wettkämpfe dieses Jahr und auf einen „schnellen“ Herbst beim geplanten Marathon in Magdeburg. Aber keine Angst auch die Regeneration steht im Mittelpunkt.

In 9 Tagen ruft dann der Rennsteigstaffellauf – ein Teamlauf über 171,3km auf 10 Etappen von Blankenstein nach Hörschel über den gesamten Rennsteig.

Mit besten Grüßen

Frank R.

 

4 Beiträge zu “Halbmarathon Rülzheim am 09.06.2014”

  1. Kirsche sagt:

    Sauber, große Leistung!!! Ich hoffe, du hast dir nicht auch so einen Sonnenbrand geholt bei dieser Hitzeschlacht.

    1. Uli sagt:

      Nee nee mit Lichtschutzfaktor 50 hatte ich vorgesorgt 😉 Wollte mich ja nicht anschließend um ein Brutzelhühnchen mit Sonnenstich kümmern müssen 😉

      War ne starke Leistung bei der Hitze, ob vernünftig muss immer jeder selber entscheiden und so war ich froh ihn im Ziel gesund in die Arme zu schließen. Nachdem duschen 😛

  2. ht und helga Lauterbach sagt:

    wir sind beeindruckt,solch ein respektable Leistung in dieser Hitze.Und als Wintersportler sowieso. Wie erklären wir aber nun unseren Enkeln, in großer Sonnenglut immer eine Mütze zu tragen.

  3. Astrid sagt:

    Weißt du Langer, gar nicht so schlecht, dass Krümel bald da ist, da hast du Marathon genug… 3x HM in 3 Monaten, lass das nicht die mitlesenden Kinder sehen!!! chillen ist im Sommer angesagt 🙂

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