Saisonstart in Seefeld mit dem Kaiser-Maximilian-Lauf und den Winter World Master Games
Während die meisten Sportler der Abteilung Ski sich im Trainingslager in Johanngeorgenstadt befanden und fleißig trainierten, begab ich mich am Freitag nach der Arbeit auf den Weg nach Seefeld. Zwei 30km Rennen in zwei Tagen, das war der Plan für das Wochenende und die Vorfreude auf die ersten Rennen der Saison war riesig. Im grünen Leipzig bei eher frühlingshaften Temperaturen gestartet, gab es bis Garmisch keine Spur von Schnee und Winter. So richtig vorstellen konnte man sich bei dem vielen Grün während der Fahrt nicht, dass man am nächste Tag einen Skimarathon laufen wird. Da ich aber schon am letzten Wochenende in Seefeld war, wusste ich ganz genau, dass es auf der anderen Seite des Berges weiß aussehen würde und dieses Weiß nicht nur ein weißes Loipenband sein wird. Am frühen Abend war Seefeld erreicht und nach dem Abholen der Startunterlagen ging es erst einmal ab in das weiße Gold. Eine kurze Runde auf Schnee
vor dem Aufsuchen der Unterkunft musste sein..
Samstag – der Tag des Kaiser-Maximilian-Laufes begann kühl und sonnig mit einem entspannten Frühstück und dem Blick auf den Startgarten des 30 km Laufes. Der späte Start um 12.00 Uhr lies mir genügend Zeit, um nach dem Frühstück die Ski zu testen und den Spitzenläufer des 60 km Laufes zuzusehen bei ihrem Sprint bei Kilometer 22 in Leutasch. Gut gelaunt und bestens motiviert begab ich mich um 12.00 Uhr mit ca. 150 Läuferinnen und Läufer auf den Weg durch das schöne Leutaschtal über die Wildmoosalm bis nach Seefeld. Nach dem Start konnte ich ohne große Probleme in einer Gruppe von 3 Männern und einer jungen Norwegerin im Doppelstock mitfahren
und erreichte die Zwischenzeit bei Kilometer 11 nach 27 Minuten an Position 4 bei den Frauen. Besser kann ein Start in die Saison nicht beginnen. Auch die folgenden 5 Kilometer änderte sich nichts. Hier im flachen Leutaschtal konnte ich auf meinen Ski und den Doppelstockschub vertrauen. Das Kriterium für Mensch und Ski kam erst nach Kilometer 16. Ab hier ging es 6 bis 7 Kilometer
stetig bergan und ich wusste, dass ich meinen Ski nicht für den Anstieg gewachst hatte und so musste ich erst die Norwegerin und dann noch drei weiter Damen passieren lassen, bevor es in die steile und schnelle Abfahrt hinab nach Seefeld ins Ziel ging. Nach einer gefühlt kurzen Abfahrt sah ich schon das WM Station und die Kirche von Seefeld und genoss die letzten Meter bis zum Ziel mit dem wunderschönen Blick auf Seefeld und die umliegenden Berge . So erreichte ich nach 1:52h als 8. Frau das Ziel und freute mich über den Platz in den Top Ten und den 1. Platz in der AK. Nach diese Anstrengung hieß es nun, schnell regenerieren und neue Kräfte sammeln für den Sonntag und den 30km Lauf bei den Winter Word Master Games. Bevor ich mich aber ins Hotel begab, entschied ich mich, meine Ski für den Sonntag nicht selbst zu wachsen, sonder von den Profis wachsen zu lassen, um in den Anstiegen etwas mehr Stieg zu haben. Eine leider falsche Entscheidung, wie ich 24h später erfahren musste. Der Ski hatte zwar Stieg, war aber im Flachen so langsam, dass mich sehr viele Sportler überholten.
Sonntag – Start bei den Winter World Master Games
Das Rennen am Sonntag startete zu einer recht späten Zeit um 13.50 Uhr. Eine Zeit, welche doch recht schwierige Bedingungen für das Wachsen mit sich brachte. In der Sonne war der Schnee sehr weich und teilweise schon wieder Wasser und im Schatten war die Spur hart und vereist. Der Test des Skis in den Loipen in der Nähe des Stadions war ok und so nutzte ich die Gelegenheit zum Zuschauen bei den Herrenrennen über 30km gab und dies war eine echt super Erfahrung. Starter aus aller Welt und jeden Alters (von 30+ bis 85) kämpften um die Podestplätze. Während der Sieger die 30km in 1:23h zurücklegte, fuhr ein Sportler aus Neuseeland recht gemächlich mit Vollhelm und
begab sich nur 2 Minuten vor unserem Start (nach 2:50h) auf die letzte der 7,5km Runden. Schon 30 Minuten vor dem eigentlichen Start wurden alle Starten aufgerufen, sich in den Startgarten zu begeben. Dies kannte ich so bisher noch nicht, sah aber schnell warum. Anders als
bei den Läufen der Euro- und Worldloppet Serie, erhielt hier jeder Teilnehmer auf einer Leiter stehend von einem Kampfrichter die Transponder zur Zeitmessung angelegt. Das ganze hatte schon etwas von großem Wettkampf. Auch die Zuordnung im Startgarten erfolgte nach Plan und nicht nach Zufallsprinzip. Nun konnte es losgehen. Nach dem recht erfolgreichem Samstag fühlte ich mich gut und optimistisch, um den Sieg in meiner Altersklasse mitlaufen zu können. Dieses Gefühl hielt leider nur 300m. War ich am Start noch super weggekommen, merkte ich sofort nach dem ersten Spurwechsel, dass der Ski zu stumpf war und der Schnee auch noch am Klister
kleben blieb. Mit diesem Ski war die Führung noch im ersten Flachstück dahin und auch der Versuch, im Windschatten wenigstens bis zum ersten Anstieg mit der anderen Läuferinnen mit zu fahren war nicht erfolgreich. So hieß es allein die vier Runden a 7,5km zu absolvieren und beim Stadiondurchlauf zu schauen, dass nicht noch eine weitere Läuferin von hinten kommt und ich so wenigstens den 3. Platz in meiner Altersklasse sichern kann. Dies mir und nach 2:10 überquerte ich die Ziellinie und durfte mich über die gewonnene Bronzemedaille freuen, welche ich bei der Siegerehrung in Empfang nahm.
Wer wirklich einmal Olympisches Flair erleben will, dem kann ich die Winter World Master Games nur empfehlen. (www.innsbruck2020.com)
(A.N.)
Stark! Gratuliere 👍🏼💪🏼
Sehr sehr schöner Bericht!! Und Hammer Leistung, gratuliere!💪👍